COVID-19-Krise in Italien: Standortdaten von Mobiltelefonen zeigen Auswirkung von Ausgangssperren auf die menschliche Mobilität
Zusammenfassung
Ein Projekt zur Mobillität während der COVID-19-Krise zeigte nahezu in Echtzeit, wie sich die Ausgangssperren auf das menschliche Mobilitätsverhalten in Italien ausgewirkt haben. Dabei wurden aggregierte Standortdaten von Mobiltelefonen verwendet. Im Rahmen des Projekts konnten erhebliche Schwankungen im Zeitraum vom 18. Februar bis zum 10. März beim Verkehrsaufkommen zwischen den Regionen, bei den durchschnittlich zurückgelegten Strecken und beim Aufkommen von Menschenmengen im öffentlichen Raum belegt werden. Hierbei wurden die Daten von anonymisierten Nutzern erfasst, die sich zur Teilnahme an dem DSGVO-konformen Forschungsprojekt bereit erklärten.
Resultate
Ferner konnte belegt werden, dass die Mobilität zwischen den Regionen und von Einzelpersonen in Italien erheblich zurückging, nachdem die Maßnahmen der Regierung ihre Wirkung zeigten. Zum Beispiel sank die durchschnittliche Mobilität zwischen Regionen im Berichtszeitraum um 50 Prozent. Am 10. März begaben sich 50 Prozent aller Menschen in Italien nicht aus ihrem Haus; in den Provinzen Lodi, Piacenza, Fermo und Vercelli betrug dieser Wert sogar 100 Prozent. Dieses Projekt zeigt, dass Standortdaten von Mobiltelefonen nahezu in Echtzeit wertvolle Erkenntnisse zur menschlichen Mobilität liefern können, insbesondere zur Auswirkung von Maßnahmen zur Krisenbekämpfung auf die menschliche Mobilität.
(Bild: ISI Foundation)