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EASO-Forschungsprogramm: Big Data aus globen Medien zur Prognose von Migrationsströmen

Zusammenfassung

Ziel des EASO-Forschungsprogramms ist es zu verstehen, weshalb Asylanträge innerhalb der EU zunehmen. Das von EASO entwickelte Frühwarnsystem ermöglicht es, Migrationsströme bis zu drei Wochen im Voraus zu prognostizieren, wobei sowohl Suchanfragen im Internet als auch Berichte globaler Medien in den Herkunftsländern als Datenquelle herangezogen werden. In Teilen beruht dieses System auf dem „Push Factor Index“ (PFI) – einem Indikator, der sich aus Big Data zu globalen Medienberichte über Ereignisse zusammensetzt, die möglicherweise zu einem Anstieg der Asylanträge in der EU führen könnten. EASO erfasst automatisch Daten von Gdelt; diese werden vor dem Hintergrund fünf verschiedener Ereignisse (Konflikte sowie Ereignisse politischer, wirtschaftlicher, regierungspolitischer und gesellschaftlicher Natur) kategorisiert. Daraufhin werden Szenarien auf Grundlage von historischen Zusammenhängen zwischen derartigen Ereignissen und der Anzahl an Asylanträgen entwickelt. Gegebenenfalls werden Frühwarnungen herausgegeben, sofern sich bestimmte Ereignisse häufen, die in der Vergangenheit zu einem Anstieg der Asylanträge innerhalb der EU geführt haben.  

Resultate

Das EASO-Forschungsprogramm liefert den Beleg, inwiefern sich Big Data und herkömmliche Datenquellen ergänzen können, um genaue und rechtzeitige Erkenntnisse zu weltweiten Entwicklungen im Bereich der Zwangsmigration zu liefern. Die auf dem PFI beruhenden Vorhersagen decken sich mit den erfassten Ankünften und Asylanträgen in der EU sowie mit anderen Indizen wie dem Fragile States Index (FSI). Im Rahmen des PFI können zudem in nahezu Echtzeit Daten geliefert werden, da diese automatisch durch Gdelt erfasst werden. Im Zuge dieses Projekts wurde ein innovativer Ansatz verfolgt, der das Treffen zuverlässiger Vorhersagen von Migrationsströmen ermöglicht. Da der PFI frei zugänglich ist und automatisch aktualisiert wird, ist er zudem ein probates Mittel für Migrationsforschende, welche die Faktoren hinter Zwangsmigration in Herkunftsländern mit vielen Asylsuchenden zeitnah bewerten zu versuchen. 

 

(Bild: © EASO)

Last modified
21. Oktober 2022
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