Facebook-Team Data Science: koordinierte Migration
Zusammenfassung
Anhand von Daten sozialer Medien untersuchte das Facebook-Team Data Science im Rahmen dieses Projekts Migrationsströme. Als Datenquelle eignet sich Facebook in besonderem Maße, um menschliche Mobilität zu erforschen. Insbesondere bieten die Daten die Möglichkeit, Binnenmigration und internationale Migrationsströme auf Stadtebene zu betrachten und miteinander zu vergleichen; dies lässt sich mit Umfragedaten nicht erreichen. Im Zentrum des Projekts steht sogenannte „koordinierte Migration“. Darunter zu verstehen sind Fälle, bei denen ein beachtlicher Teil der Bevölkerung in eine andere Stadt abwandert. Um derartige Migrationsströme zwischen Städten zu untersuchen, zieht das Team aggregierte, anonymisierte Daten von Nutzern heran, die beide Städte (d.h. den ursprünglichen und neuen Wohnort) in ihrem Facebook-Profil angeben.
Resultate
Die Ergebnisse zeigen das Potenzial dieses Projekts auf: Die Karten zeigen koordinierte Migrationsströme auf der ganzen Welt an. Dabei werden die neuen Wohnorte mit roten und die ursprünglichen Wohnorte mit blauen Punkten dargestellt. Diese sind jeweils durch Pfeile miteinander verbunden, um Migrationsströme zu kennzeichnen. So ist das größte Ziel koordinierter Migration aus Kuba die US-amerikanische Stadt Miami. Dieses Ergebnis ist aber ebenfalls auf Auswahleffekte zurückzuführen, da kubanische Migrantinnen und Migranten, die in Miami ankommen, eher über einen Internetzugang verfügen, als dies in anderen Regionen der Fall ist. Neben koordinierter Migration werden auf der Karte die Länder mit der stärksten Zunahme bei der Urbanisierung zwischen 2000 und 2012 in gelben Schattierungen angezeigt. Dafür wurden Daten der Weltbank herangezogen.
(Bild: © Stamen Design, OpenStreetMap, CC BY SA)